Bedeutung/ Herkunft des Familiennamen

Kleiber/Kunze/Löffler haben am Beispiel Albrecht für ein größeres Gebiet genau registriert, wie vielfältig ein Rufname im späten
Mittelalter geschrieben und wohl auch gesprochen wurde. Als Quelle dienten Güter- und Abgabenverzeichnisse des 14./15 Jh.
Vielfach wurde das A- in Albrecht mancherorts zu O- verdumpft, mancherorts zu Au- diphthongiert. Dies sind typische
Erscheinungen des oberrheinischen bzw. schwäbischen Dialekts.

Verdumpfung und Diphthongierung sind aus diesen Rufnamen in die Familiennamen übergegangen. Diese spiegeln bis heute die
Lautgeografie der mittelalterlichen Rufnamen. So gilt zum Beispiel bei Familiennamen aus der Verkleinerungsform von Albrecht
in Straßburg fast zu 100 % die Form Oberle (Oberlé, Oberlin), und in Stuttgart machen die Auberle gegenüber Aberle 60 %
aus.

Verdumpfte Formen haben sich auch in Ostmitteldeutschland entwickelt, z.B. Olbert, Olbricht, Olbrisch, Obert(h), Opel,
Oppelt, Opetz, Opitz. Hier hat sich das O- manchmal noch zu einem U- weiterentwickelt: Ulbert, Ulbrecht, Ulbrich(t), Ullwer.

 

Quelle: dtv-Atlas-Namenkunde