Aus der Ortsgeschichte von Rodowitz

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Mario
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Aus der Ortsgeschichte von Rodowitz

Beitrag von Mario »

Aus der Ortsgeschichte von Rodowitz
Rodowitz ist in seinem Ursprung alt, und zwar darf bestimmt angenommen werden, daß es - wie die Dorfanlage zeigt - Deutsche waren, die hier zuerst den Urwald rodeten und sich ansässig machten. Aus den erhaltenen Urkunden vom Mai 1502 ersieht man, daß Rodowitz stets ein Bestandteil der Burg bzw. Herrschaft Bürgstein gewesen und bis auf unsere Zeit auch geblieben ist.
Die Schrecken des 30jährigen Krieges sind auch Rodowitz nicht erspart worden, wie gelegentliche Urkunden bezeugen. Der Grundherr Zdenko Leo Liebsteinsky von Kolowrat selbst schrieb am 26. April 1633 an die Leitmeritzer: Noch immer haben wir die gottlosen Feinde auf dem Halse, und da ich keinen Schutz finde, so weiß ich mir nicht anders zu helfen, als daß ich, wie andere Herren tun, mein Gut zu verlasse - soll dann Kreishauptmann sein wer Lust hat! Ich kann solche Quälereien der armen Leute, besonders meiner Untertanen, nicht länger sehen. Besonders schlimm scheint das Jahr 1648 gewesen zu sein, als feindliche Truppen Bürgstein und die Umgebung durchzogen und hier nach Herzenslust raubten und plünderten.
Unter den Ortsbewohnern damaliger Zeit finden wir folgende Namen bezeichnet: Hufnagel, Teufel, Oppelt, Runge, Voit, Müller, Schubert, Altmann, Dreßler, Unger. In dem Pestjahr 1680 sollen die Häuser Nr. 25 und das Gemeindehaus gänzlich ausgestorben sein. Damals war Hufnagel Richter. Wie Rodowitz an den schlimmen Zeiten teilgenommen hatte, so erhielt es auch Segnungen des Friedens mit dem Grafengeschlechte der Kinsky von 1710. Die Zeit der Napoleonischen Kriege ist ebenfalls nicht spurlos an der Gemeinde vorübergegangen. Damals trug es sich zu, daß der damalige Richter Anton Micke, als er ein Faß Bier ins Lager geschafft hatte, dort von den Franzosen arg mißhandelt worden war. Als 1832 die Cholera ausbrach, forderte die Epidemie hier ebenfalls ihre Opfer, und zwar elf Personen, alt und jung.
Im Jahre 1866 kommen die ersten preußischen Truppen am 24. Juni nach Rodowitz. Die Gemeinde hat gottlob nicht viel von diesem Kriege zu spüren bekommen.

E. Hanke, Limburg/L.


Quelle: Heimatnachrichten (März 1967)
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