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Vom Rodowitzer Gemeindewald

Verfasst: Mo 23. Feb 2015, 20:25
von Mario
Vom Rodowitzer Gemeindewald

Vor sehr langer langer Zeit - hundert Jahre und noch darüber - ist es in der „Gemein“ noch ganz urwaldartig gewesen, Riesen von Tannen und Fichten reckten hoch ihre Wipfel in die Lüfte empor und übereinander gestürzte Baumstämme bedeckten ringsum den Boden, auf dem wieder ein junger Wald kräftig emporwuchs. Ja es war nicht selten, daß aus dem abgesägten Stock eines solchen Baumriesen ganz gehörig eine Klafter Holz ausgestellt werden konnte und solche Bäume hats da viele gegeben. So erzählte der alte Holzschläger Workert. Wie aber ging der Gemeindewald für Rodowitz verloren? Man erzählt sich, daß einmal die Gemeinde der damaligen Grundobrigkeit - es soll dies unter den Grafen Kokozzowa geschehen sein - eine Summe Geld schuldete, die sie wegen großen Geldmangel nicht wiedererstatten konnte. Da hat man dann den Rodowitzern eingeredet, sie möchten ihm den Wald, der so wie so nicht viel trage, an die Grafschaft verkaufen. Was sie den Rodowitzern dafür boten, war nicht der Rede wert, eine Bagatelle. Man gab den Gewichten? in der Schenke eine Kanne Bier zu trinken, die Gemeinde war nichts mehr schuldig und mithin der Handel abgemacht. So ist Rodowitz um den schönen Wald, der heute einen großen Wert präsentiert, gekommen.

Quelle: diverse, mir vorliegende handschriftliche Dokumente